In Ostdeutschland sind sie schon die Mehrheit: Kinder von ledigen Eltern. Und auch im Westen nimmt die Zahl der Eltern, die auf den Trauschein pfeifen oder gar allein erziehen, stetig zu. Ob das nun eine positive oder negative Entwicklung ist, ist hier nicht die Frage. Tatsache ist: Die Strukturen der Gesellschaft formieren sich komplett neu.

Die Politik debattiert zwar, hat aber auf diesen Wandel noch keine Antwort gefunden. So lässt sie weiterhin das Füllhorn der Familienleistungen auf Alleinverdiener-Modelle mit Trauschein nieder – etwa durch das Ehegattensplitting oder der beitragsfreien Krankenversicherung der (nicht erwerbstätigen) Ehefrau.

Die Zeit ist reif, die Leistungen für Familien neu zu organisieren – und dabei das Kind ins Zentrum zu stellen. Die immer noch stabilen Ehen wird das nicht zerbrechen. Doch die Kinder wird es stärken – unabhängig vom Familienstand der Eltern.