Man sagt, das Bessere sei der Feind des Guten. Kaum will Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger die gewerbsmäßige Sterbehilfe unter Strafe stellen, da dämmert der CDU kurz vor der Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag, dass es lediglich eine halbherzige Lösung wäre.

Denn: Ein Verbot ließe sich allzu leicht umgehen, und die Werbung zur Förderung der Selbsttötung ist im Gesetz noch gar nicht berücksichtigt worden. Die FDP-Ministerin hat penibel umgesetzt, was die Koalition 2009 beschlossen, aber nicht richtig durchdacht hatte. Die Union sollte die Initiative stoppen. Es sitzen schon viele Abgeordnete auf dem Baum, und nun bietet sich gar Bundestagspräsident Norbert Lammert für die Räuberleiter an. Eine Denkpause ist nötig. Zum Selbstschutz. Und für die öffentliche Debatte.

Gegen Korrekturen spricht, dass die Zeit davonläuft und dass jede Änderung bei so einem sensiblen Thema neue Fragen aufwirft. Man sollte ein Gesetz nicht übers Knie brechen. Es ist im Zweifel besser, nach der Wahl noch einmal an das Thema heranzugehen. Besser keine Lösung als eine schlechte.