"Cromme bleibt." Mit diesen zwei Worten hat Berthold Beitz die Debatte um die Verantwortung von Gerhard Cromme als Aufsichtsratschef von Thyssen-Krupp am Brasilien-Desaster vielleicht nicht beendet. Aber der Vorsitzende der Krupp-Stiftung hat die Diskussion folgenlos gemacht. Großaktionär und Arbeitnehmer im Aufsichtsrat bilden ein Bollwerk um Cromme. Das Motto lautet: Augen zu und durch. Vorstandschef Hiesinger und Cromme sollen es richten.

Davon hängt viel ab für die Zukunft von Thyssen-Krupp als eigenständigem Konzern und mithin fürs Ruhrgebiet. Hiesinger ist seit dem Rauswurf von drei Vorständen der wohl stärkste Vorstandschef bei Thyssen-Krupp seit vielen Jahren. Cromme und Beitz wissen, was sie an ihm haben. Hiesinger kehrt mit eisernem Besen, hat aber eine enorme Wegstrecke vor sich. Eine über viele Jahrzehnte gewachsene Kultur ist nicht im Handumdrehen zu verändern. Zudem muss er den Konzern mit knapp bemessenen Finanzen umbauen, eine Kapitalerhöhung würde den Stiftungsanteil unter 25 Prozent drücken und die Eigenständigkeit gefährden. Viel schiefgehen darf nicht. Hoffen wir im Sinne der Beschäftigten das Beste.