Schalke ist ein Stück Heimat. Dass zu diesem Gefühl des Zu-Hause-Seins auch die Wahl der Grabstätte gehört, wer wollte das nicht verstehen?

Ein Friedhof für Schalke-Fans? Kränze in blau-weiß? Himmel hilf! Wer das bekloppt findet, sollte bedenken: Der Fußballverein bedeutet Identität. Nirgends ist das so eindrucksvoll zu besichtigen wie im Ruhrgebiet. Schalke ist nicht Religion. Aber ein Stück Heimat, die in einer immer komplizierteren Welt verloren zu gehen droht. Nestwärme, Nachbarschaft, Überschaubarkeit, Freundschaft – und der ewige Gegner: Im Fußball ist die Welt so wohlsortiert, wie wir sie gerne hätten und wie sie nicht ist. Hier kann man sich einrichten, zu Hause fühlen. Die undurchschaubaren Krisen der wahren Welt bleiben draußen.

Dass zu diesem Gefühl des Zu-Hause-Seins auch die Wahl der Grabstätte gehört, wer wollte das nicht verstehen? Man mag es skurril finden, manche mögen ihre religiösen Gefühle gestört fühlen, doch am Ende geht es um den inneren Frieden und den Wunsch, die im Leben so innig geteilte Gemeinschaft nach dem Tod nicht zu verlieren. Der Verein war Familie, bestimmte das Leben, warum nicht auch die letzte Ruhestätte? So sollen sie in Frieden ruhen, zu Hause, nahe der Arena, dem Himmel so nahe. Ein Fan sagte dazu nur: Irgendwo muss man ja liegen. Typisch.