Frauen fühlen sich wohl in der CDU. Mit der Kanzlerin an der Spitze gehen starke Frauen wie Julia Klöckner und Ursula von der Leyen in den Wahlkampf. Eine starre Frauenquote ist dennoch nicht das richtige Mittel.

Die CDU hat starke Frontfrauen. Die Kanzlerin, Sozialministerin Ursula von der Leyen und, seit dem Hannoveraner Parteitag, auch Julia Klöckner, die Kronprinzessin der Herzen. Die Familienministerin gehört nicht dazu. Kristina Schröder geht nicht vorneweg, sie läuft exakt in Merkels Fußspur, linientreu und loyal. Sie hat die "Flexi-Quote" für die Chefin erfunden, Merkel kann damit getrost in den Wahlkampf ziehen. Das Modell entspricht genau dem Wohlfühlmodus, der in der CDU gerade gefragt ist: so unverbindlich wie nötig, um alle einzubinden. 2020 soll die freiwillige Frauenquote in den Aufsichtsräten 30 Prozent betragen - im Durchschnitt.

Das Modell ist derart windelweich, dass sich sogar die quoten-skeptische Kanzlerin beim Parteitag gezwungen sah, der Wirtschaft wenigstens verbal eins mitzugeben. Ihre Geduld sei zu Ende, sie wolle jetzt endlich Resultate sehen, knurrte sie die Bosse an. Das klingt wie eine Mutter, die an die Hausaufgaben erinnert. Nicht wie eine leidenschaftliche Frauenpolitikerin. Starke Frauen, das zeigt die CDU gerade, machen nicht zwangsläufig starke Frauenpolitik.