Ein Linienrichter muss sterben, weil jugendliche Fußballspieler mit einer Abseitsentscheidung nicht einverstanden gewesen sind. Diese furchtbare Meldung aus den Niederlanden ist ein vorläufiger Höhepunkt der Gewalteskalation im Amateur-Fußball – mal wieder.

Der Vorfall bringt das Thema auch bei uns auf die Tagesordnung – mal wieder. Nicht nur Schieds- und Linienrichter werden in den unteren Ligen Opfer von Schlägen und Tritten. Auch manch junger Fußballer bangt nach dem Spiel um seine körperliche Unversehrtheit. Seit Jahren treffen Junioren-Mannschaften bei bestimmten Auswärtsspielen Vorkehrungen, um im Bedarfsfall schnell fliehen zu können.

Was auffällt: Wie in den Niederlanden sind auch hier die Vereine besonders auffällig, die in sozial ­benachteiligten Stadtvierteln liegen. Die örtlichen Sportverbände kennen ihre Pappenheimer – doch sie argumentieren nur wie die Profi-Clubs: Die Lösung des Gewaltproblems beim Fußball sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Aber irgend­jemand sollte mal damit beginnen.