Frauen wie Ursula von der Leyen werden immer mächtiger, weil sie für eine Politik stehen, die mit dem Zeitgeist geht und nicht dagegen. Die Frauen und ihre Themen geben den Ton an. Das macht aus der Union eine Fortschrittspartei.

Die Männer kümmern sich ums harte Geschäft, die Frauen um die Wohlfühlatmosphäre: So ähnlich geht es derzeit in der Union zu – und damit traditionell konservativ.

Und doch ist alles anders als vor Jahr und Tag, als Themen als „Gedöns“ (Schröder) abgetan wurden, in denen es um das familiäre Zusammenleben geht, um Umweltbewusstsein, gesunde Nahrung, Integration oder Toleranz. Es sind längst diese weichen Themen, mit denen sich Wahlen gewinnen lassen, weil sie die Menschen in den Städten bewegen, denen es gut geht und die entsprechend leben wollen.

Das alles ist hinreichend analysiert nach den Erfolgen der Grünen. Doch während die männliche Unions-Führungsriege nahezu aus Trotz auf harte Wirtschaftsthemen setzt, ein klares Bekenntnis zur FDP fordert und wie Armin Laschet sogar ihr Gutmenschen-Profil aufs Spiel setzt, werden Frauen wie Ursula von der Leyen immer mächtiger, weil sie für eine Politik stehen, die mit dem Zeitgeist geht und nicht dagegen.

Die Frauen und ihre Themen geben den Ton an: Das macht aus der Union eine Fortschrittspartei. Die Wirtschaftsthemen nehmen die Wähler wohl erst wieder ernst, wenn ihre Existenz bedroht ist. Das könnte mit dem prognostizierten Niedergang des Aufschwungs bald der Fall sein. Wollen die Frauen in der Partei weiterhin das Sagen haben, gar Angela Merkel tatsächlich gefährlich werden, dürfen sie sich auf den Wohlfühlthemen nicht ausruhen.