Ziel war es, endlich die Eckpfeiler eines politischen Programms zu erarbeiten. Dieses Ziel aber wurde nicht erreicht. Zu oft blieb das Verabschiedete so vage und so allgemein, dass es als politische Grundlage für die Zukunft nicht taugt.

Willkommen in der Wirklichkeit! Nach den ernüchternden Umfragewerten waren die Piraten beim Bundesparteitag in Bochum angetreten, um zu beweisen, dass sie mehr sind als eine Netzpartei mit flotten Sprüchen. Ziel war es, endlich die Eckpfeiler eines politischen Programms zu erarbeiten. Dieses Ziel aber wurde nicht erreicht. Trotz des Bemühens um Disziplin gelang es auf zentralen Politikfeldern nicht, belastbare Vorgaben zu erarbeiten. Zu oft blieb das Verabschiedete so vage und so allgemein, dass es als politische Grundlage für die Zukunft nicht taugt.

Wer statt programmatischer Selbstfindung intensiv über die Platzierung eines Antrags diskutiert, der das Bekenntnis zur „intensiven Erforschung von Zeitreisen“ ins Wahlprogramm schreiben will, muss sich nach Prioritäten fragen lassen. Und nach Grenzen der Schwarmintelligenz.

Trotzdem geht vom Bochumer Parteitag auch ein gutes Signal aus. Denn wir haben gesehen, dass fast 2000 Menschen aus ganz Deutschland bereit waren, ein ganzes Wochenende zu opfern, um über Energie-, Finanz- und Europapolitik zu beraten. Analog, also von Mensch zu Mensch. Das mag zwar mühsam sein, aber bisher hat es sich sehr bewährt.