Soll nur keiner der Beteiligten sagen, man hätte es nicht ahnen können: das enorme Risiko, das die Stadtwerke von hoch verschuldeten Kommunen eingingen, um mit weiteren Schulden den Energieerzeuger Steag zu kaufen. Wenn vielleicht gerade noch die Dividendenversprechen in den nächsten Jahren einzuhalten sind, dann aber gewiss nicht die Versprechen vom Umbau in einen Erzeuger erneuerbarer Energien.
Die Steag hat in Deutschland heute exakt dieselben Probleme wie andere Stromerzeuger. Die Energiewende bringt die Betreiber von Gas- und Kohleanlagen schwer ins Schleudern. Der 2010 ermittelte Kaufpreis wäre heute nie und nimmer zu erreichen.
Es bleibt das ordentlich laufende Auslandsgeschäft. Aber was eigentlich haben Duisburg, Bochum, Dortmund mit Kraftwerken in Kolumbien, der Türkei oder auf den Philippinen zu schaffen? Die Ruhr-Stadtwerke und die Bürger – sie müssen von Glück reden, wenn ihnen ein starker Investor aus dieser Patsche hilft.