Was soll all die Aufregung? Das wird sich mancher fragen. Soll mich die Schaufensterpuppe doch filmen. Ich habe ja nichts zu verbergen. Vielleicht em­pfiehlt mir der Verkäufer im Modeladen dann ja auch etwas, das mir auf Anhieb gefällt. Warum sollte man eine Technologie verteufeln, die beim Online-Shopping schon lange zum Einsatz kommt? Kaufe ich ein Buch bei Amazon, werden mir doch später auch ähnliche Werke angepriesen.

Die Freiwilligkeit macht den Unterschied. Am Computer kann ich Funktionen, die mein Kaufverhalten ausspionieren, meist mit wenig Aufwand ausschalten. Das Warenhaus in bester Innenstadtlage hat mich nicht gefragt, ob die Kamerapuppe mein Alter, mein Geschlecht oder meine Herkunft erfassen und auswerten darf, um daraus Kapital zu schlagen. Werden diese Daten dann auch noch mit denen meiner Kreditkarte oder anderen Videoaufzeichnungen aus dem Laden verquickt, entsteht daraus ein wunderbares Kundenprofil. Und das ist ein klarer Eingriff in meine Persönlichkeitsrechte. Meine Daten müssen mir gehören.