Eine Signalwirkung für den Klimagipfel von Katar könnte die Energiewende in Deutschland haben. Die Welt beobachtet ganz genau, ob dem Industrieland der gewagte Sprung hin zu einem emissionsarmen Wirtschaften gelingt.
Ab kommenden Montag trifft sich die Welt wieder zu einem globalen Klimagipfel, diesmal in Katar. Doch der Blick der Delegierten auf die unfruchtbare Wüstenlandschaft der Halbinsel am Persischen Golf wird wohl kaum dazu führen, dass sich die Staatengemeinschaft auf ein neues Abkommen zur Begrenzung des Klimawandels einigen wird. Die Verhandlungen sind in eine Sackgasse geraten. Wenig deutet darauf hin, dass die Menschheit in Zukunft weniger Treibhausgase in die Atmosphäre bläst.
Die neuen Studien, die vor einem globalen Temperaturanstieg um vier Grad warnen, könnten daher ein relativ realistisches Szenario zeichnen. Vor allem, wenn die von Klimaforschern benannten Kipp-Punkte überschritten werden – dann gibt es keinen Weg mehr, die Folgen der Erwärmung zu beherrschen. Es ist nun an den einzelnen Staaten und Regionen, vor allem im industriellen Europa, voranzugehen.
Eine Signalwirkung für Katar könnte die Energiewende in Deutschland haben. Die Welt beobachtet ganz genau, ob dem Industrieland der gewagte Sprung hin zu einem emissionsarmen Wirtschaften gelingt. Bereits jetzt wird durch die Wende mehr Ökoenergie erzeugt als vorhergesagt wurde. Die Unkenrufe vor Jahresfrist, in Deutschland gingen bald die Lichter aus, haben sich bislang nicht bewahrheitet. Trotz aller Steuerungsprobleme kann die Wende auf lange Sicht ein Erfolg werden – und somit ein Vorbild für die Welt.