Wer die Honorar-Affäre der Stadtwerke Bochum verfolgt oder die schamlose Gehaltsexplosion in den Führungsetagen Essener Stadttöchter sieht, muss an der Gemeinwohlorientierung solcher Betriebe zweifeln.
Dabei gehören sie den Bürgern und nicht einer Riege von aktuellen oder gewesenen Kommunalpolitikern. Schnell hat man den Ruf nach Gesetzen auf den Lippen, die endlich Schluss machen mit einem unseligen Doppel: abgesichert wie im öffentlichen Dienst, entlohnt wie in der Privatwirtschaft.
Doch kommunale Töchter müssten kein Schattenreich sein. Stadträte und kommunalpolitische Aufsichtsgremien könnten kontrollieren und beschneiden, wenn sie es denn wollten. Nicht selten aber haben sich die Unternehmen als lukrative Abklingbecken für Ratspolitiker jedweder Couleur etabliert. Gerade im darbenden Revier verstehen es die Parteien prächtig, die Pöstchen untereinander aufzuteilen.