Dass nun kurz hintereinander zwei der anerkanntesten Vier-Sterne-Generäle Amerikas in Misskredit geraten sind, mag mancher als Bestätigung empfinden: Dummheit ist kein Privileg der niederen Dienstränge. Auch Chefs stolpern über sich selbst.
Berichte über Fehlverhalten in der größten Militärmacht der Welt siedeln meist im Heer der Fußsoldaten. Männer, die im Irak oder in Afghanistan Nerven und moralischen Kompass verloren haben oder beides nie besaßen, waren über Jahre das klassische Beispiel für die furchtbaren Deformationen, die in diesem Beruf drohen.
Dass nun kurz hintereinander zwei der anerkanntesten Vier-Sterne-Generäle Amerikas in Misskredit geraten sind, mag mancher als Bestätigung empfinden: Dummheit ist kein Privileg der niederen Dienstränge. Auch Chefs stolpern über sich selbst.
Für Amerikas Selbstwahrnehmung als Hüterin der freien Welt ist das erschütternd. Auch wenn das zwischen Rufmord, Ehebruch, Geheimnisverrat und Gegenspionage pendelnde Affären-Geflecht noch zu unübersichtlich ist, um Ursache und Wirkung sauber zu trennen. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung kurz nach der Präsidentschaftswahl kann kein Zufall sein. In beiden Personalangelegenheiten ist das FBI seit Monaten aktiv.
Die dubiose Rolle der Bundespolizei allein rechtfertigt ein parlamentarisches Nachspiel. Die Integrität des Militärs ist in Gefahr. Das ist ein Risiko für die nationale Sicherheit – auch die der Verbündeten, die auf Amerikas Führungsrolle bauen. Für Präsident Obama kommen die Skandale zur Unzeit. Die Vermeidung des drohenden Staatsbankrotts sollte alle Kräfte binden. Stattdessen muss Obama einen Nebenkriegsschauplatz alter, eitler Männer aufräumen, die ihre Hormone nicht im Griff haben. Mannomann.