Die Grünen sind wieder obenauf. In den Umfragen kletterten sie gerade auf satte 14 Prozent, das ur-grüne Thema Energiewende verspricht zum politischen Dauerbrenner zu werden, die personelle Aufstellung an der Spitze sortiert sich – knapp ein Jahr vor der Bundestagswahl macht sich die Partei regierungsfein. Fehlt nur noch der Koalitionspartner.
Dass die SPD dafür die Nummer eins ist, steht außer Zweifel. Mit ihr gibt es die meisten Übereinstimmungen. Fraglich ist aber, ob es mit den Sozialdemokraten 2013 zum Regieren reicht. Die SPD kommt in den Umfragen nicht voran, ihr Kanzlerkandidat Steinbrück muss nach seinem Stolperstart erst noch auf Touren kommen. Da die Grünen aber unbedingt wieder an die Macht wollen, brauchen sie einen Plan B. Und der lautet: Schwarz-Grün.
Dass die politischen Gräben zur Union nicht unüberwindlich sind, zeigen zwei Beispiele: Nach der schwarz-gelben Kehrtwende beim Atomausstieg ist die Kernenergie nicht mehr der große Streitpunkt. Und seit die Union die Hauptschule faktisch aufgegeben hat und sich nach und nach auch von den Studiengebühren verabschiedet, kommen Schwarz und Grün sich auch bei der Bildung näher. Beides wäre vor zwei Jahren noch undenkbar gewesen.
Auch wenn die grünen Spitzenleute Trittin und Göring-Eckardt sich beeilen, ein Bündnis mit der Union auszuschließen – am Wahlabend kann das ganz anders aussehen. Wenn das Ergebnis passt.