Zugbegleiter, Kontrolleure und Sicherungspersonal werden mit Bierflaschen beworfen und auf Gleise geschubst. Sie müssen stichsichere Hemden tragen. Die Pflicht privater wie staatlicher Bahnmanager, ihre Mitarbeiter zu schützen, wird zur Bringschuld.

Es ist eine sichere Sache, die Bahn als Fahrgast zu nutzen. Mehr als zwei Millionen Menschen tun das täglich in NRW. Die Zahl der Zwischenfälle, bei denen beleidigende Worte fallen oder Gewalt verübt wird, liegt im Promillebereich.

Heftiger als die Bahnkunden sind von solchen Auswüchsen aber Zugbegleiter, Kontrolleure und Sicherungspersonal betroffen.

Sie werden nicht nur angegiftet. In ihren Reihen gibt es auch Verletzte. Sie wurden schon mit Bierflaschen beworfen und auf Gleise geschubst. Sie müssen stichsichere Hemden tragen.

Vielleicht hat das mit der Aggression gegen Uniformen und gegen Autoritäten zu tun, glaubt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG. Da ist viel dran. Denn auch Polizisten und Feuerwehrleute sind immer öfter Opfer von Gewalt – und sogar Rettungssanitäter, wie die Uni Bochum herausfand.

Gesellschaftliche Fehlentwicklungen lassen sich nur langfristig ändern. Die Pflicht privater wie staat­licher Bahnmanager, ihre Mitar­beiter zu schützen, wird aber sofort zur Bringschuld.

Also mehr Über­wachungsvideos, Alkoholverbote, mehr Personal? Wo es nötig ist: Ja.