Der Ausbau der B 224 zur A 52 zwischen Gladbeck und Bottrop entwickelt sich zu einem Düsseldorfer Dilemma. Der Bund, von dem sich NRW bei Millionenprojekten sonst benachteiligt fühlt, steht mit Finanzierungszusagen und allerhand Extras parat. Welch eine Ausgangslage!
Der Ausbau der B 224 zur A 52 zwischen Gladbeck und Bottrop entwickelt sich zu einem Düsseldorfer Dilemma. Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Groschek will das vielleicht wichtigste Infrastrukturprojekt des nördlichen Ruhrgebiets retten, weil zahlreiche Unternehmen der Region, Millionen Berufspendler, und nicht zuletzt die Bottroper Stadtspitze diese ärgerliche Staufalle nach jahrzehntelanger Debatte endlich loswerden wollen. Der Bund, von dem sich NRW bei Millionenprojekten sonst benachteiligt fühlt, steht mit Finanzierungszusagen und allerhand Extras parat. Welch eine Ausgangslage!
Andererseits hat bei einem Ratsbürgerentscheid im März die Mehrheit der Gladbecker allen Ausbauplänen eine Absage erteilt. Formal wurde zwar nur über ein Detail abgestimmt, was Groscheks Ja zum A52-Ausbau verwaltungsrechtlich nicht behindern würde.
Politisch ist die Lage für eine Landesregierung, die direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung groß schreibt, weitaus vertrackter. Wenn es Groschek gelänge, hier einen befriedenden Kompromiss zu finden, ohne den Verkehrskollaps im Revier weiter zu befördern, hätte das im Revier-Format eine historische Dimension.