Peer Steinbrück kennt seinen Marktwert und lässt sich seine Auftritte entsprechend bezahlen. Na, und? Es ist weder ehrenrührig noch unmoralisch, als Sozialdemokrat gut zu verdienen. Auch Helmut Schmidt, ein Säulenheiliger der SPD, macht sein Wissen und seine Prominenz zu Geld. Meckert da vielleicht einer?

Im Designer-Anzug und mit kubanischer Zigarre fürs Foto zu posieren, wie einst SPD-Kanzler Gerhard Schröder, ist die eine Sache. Für seine politische Expertise Geld zu verlangen, eine ganz andere. Schröder wollte seine Eitelkeit befriedigen – und zeigte nur, wie weit er sich von der Basis entfernt hatte. Steinbrück dagegen hat sich sein Renommee, das er nun vermarktet, über Jahre als Politiker erarbeitet. Leistung und Gegenleistung – ist das etwa unsozialdemokratisch?