Asyl. Das Wort beherrschte die politische Wetterlage in Deutschland unmittelbar nach der Wiedervereinigung. Hunderttausende kamen damals: Von den Schlachtfeldern Ex-Jugoslawiens, aus maroden Republiken der zusammengebrochenen Sowjetunion, auch aus der Türkei. Viele waren vor Gewalt und Verfolgung geflohen. Nicht wenige vor der Armut.
Das wird sich, vom Ausmaß her, absehbar nicht wiederholen. Die erhöhten Asylbewerberzahlen dieses Sommers sind nicht mit denen der 90er Jahre zu vergleichen, zumal der erwartete Zustrom von Einwanderern aus den Umsturzländern Nordafrikas einfach ausblieb. Aber Bund, Länder und Städte sollten vorsorgen. Mit Unterkünften und beschleunigter Bearbeitung der Anträge. Zur Erinnerung: Gerade das Wegsehen der Behörden bei den Problemen der Einwanderung 1992 hat die pogromartigen Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen befördert.
Heute ist der Fortgang des Syrien-Konflikts offen, in Südosteuropa werden ganze Volksgruppen wie die Roma bewusst an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Da locken dann mitunter auch die durch die Verfassungsrichter angeordneten stark heraufgesetzten monatlichen Zahlungen an Asylbewerber in Deutschland. Solche kleinen Summen sind für viele ganz große Vermögen.
Vielleicht ist es da keine schlechte Idee, Asylbewerbern in Zukunft in einem festen Rahmen die Aufnahme geregelter Arbeit zu gestatten.