Der bislang größte Skandal mit Noroviren wird nicht der letzte sein, wenn wir weiterhin im Herbst Erdbeeren essen wollen, die im 11.500 Kilometer entfernten chinesischen Qingdao tiefgefroren aufs Schiff verladen und nach Deutschland gebracht wurden.
Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir das ganze Jahr über frische Pflaumen oder Bohnen essen können. Die Globalisierung kennt keine Jahreszeiten. Sie birgt aber auch erhebliche Risiken. Der bislang größte Skandal mit Noroviren wird nicht der letzte sein, wenn wir weiterhin im Herbst Erdbeeren essen wollen, die im 11 500 Kilometer entfernten chinesischen Qingdao tiefgefroren aufs Schiff verladen und nach Deutschland gebracht wurden.
Regionale Produkte auf den Wochenmärkten und in Supermärkten boomen. Aus Umfragen wissen wir, dass Verbraucher bereit sind, dafür auch mehr zu bezahlen. Doch in den Schul- und Betriebskantinen ist dieser Sinneswandel offenbar noch nicht angekommen. Wer in der Gastronomie isst, erfährt in der Regel nicht, wo die Zutaten des Essens herkommen.
Die Aufsicht über Schulkantinen haben die Schulträger, also meist die Kommunen. Über die „Vernetzungsstellen Schulverpflegung“ haben Landesregierungen und Verbraucherzentralen allenfalls beratenden Einfluss. Aber Kontrollen allein reichen ohnehin nicht. Caterer und Kantinenbetreiber müssen umdenken: Im Oktober gehören keine Erdbeeren auf den Speiseplan sondern Apfelkompott.