Kaum ein Tag vergeht, an dem Bundesumweltminister Peter Altmaier nicht mit einer neuen Idee für Schlagzeilen sorgt. Sein Vorschlag für eine „Bürgerdividende“ könnte die lahmende Energiewende zumindest psychologisch nach vorn bringen. Das Kalkül: Wenn Anwohner an neuen Stromtrassen mitverdienen, stellen sie sich dem Ausbau nicht durch langwierige Klagen in den Weg.

Dennoch betreibt Altmaier mit seiner „Bürgerdividende“ auch Augenwischerei. Die Furcht vor krebserregendem Elektrosmog, den die Höchstspannungsleitungen absondern, wird ebenso bleiben wie die Wut über die verschandelte Landschaft. Diese Bedenken lassen sich nicht mit einem günstigen Zinssatz wegdiskutieren, sondern nur mit technischen Taten, die Bürger beruhigen. Hinzu kommt der Strompreis: Diesen Monat wird bekannt bekannt, wie stark die Ökostrom-Umlage steigen wird. Auch der Netzausbau wird die Kilowattstunde verteuern. Die Energiewende belastet die Bürger. Das ist einfach nicht wegzudiskutieren.