Der Beifall vom Publikum ist Peer Steinbrück sicher. Banken-Zerlegen, das ist gewiss eine der populäreren Disziplinen im Krisen-Kampf. Aber ist es auch sinnvoll?
Richtig ist: Die Sozialisierung der Verluste von Zocker-Banken muss aufhören. Steinbrücks Vorschlag, die Eigentümer der Banken über den Aufbau eines Rettungsfonds selbst für eine mögliche Pleite aufkommen zu lassen, ist richtig. Es kann nicht sein, dass der Staat aus Sorge vor Dominoeffekten jedem Bankpleitier ein weiches Bettchen hinstellt – auf Kosten der Allgemeinheit. Gleichwohl ist der Vorschlag, die Institute zu zerlegen, zweifelhaft. Wenn man der aufgeblähten Finanz-Industrie die Luft rauslassen will, dann mit der Pflicht, die Geschäfte mit mehr Eigenkapital zu unterlegen. Das ist teuer und bremst Spekulationen mit abgeleiteten Finanzprodukten, die mit realen Werten kaum mehr etwas zu tun haben. Steinbrück stellt heute ein 30 Seiten starkes Konzept zur „Bändigung der Finanzmärkte“ vor – es ist in jedem Fall ein guter Beitrag zur Debatte.