Wenn die liberale Ost-Küsten-Medienmacht in den USA einen Präsidentschaftskandidaten lange vor dem Wahltermin abschreibt, heißt das erstmal wenig. Draußen im Land lassen sich viele Menschen von tief wurzelnden Weltanschauungen leiten, nicht von der 24 Stunden lang produzierenden Nachrichtenschnipsel-Maschine. Trotzdem hat der jüngste Fehltritt des republikanischen Präsidentschafts-Anwärters das Zeug, Romney den Weg ins Weiße Haus endgültig zu verbauen. Mit seiner vor schwerreichen Geldgebern gerittenen Attacke gegen den Sozialstaat und dessen Anspruchsberechtigte stellt der autistische Multimillionär nicht nur die beleidigend in den Senkel, deren Ellenbogen nicht spitz genug sind, um im knallharten amerikanischen Alltag zu überleben. Auch die Mittelklasse, die Alten, die Studenten und Schüler, die Kriegsveteranen müssen sich als Schmarotzer und “Opfer” empfinden, die dem Staat auf der Tasche liegen. Warum sollten sie Mitt Romney wählen?