Schön, dass es auch solche Zufälle gibt: Pünktlich zum Jahrestag der Lehman-Pleite macht die US-Notenbank Fed genau das, was eine gewichtige Ursache der Lehman-Pleite war: Sie setzt ihre Nullzins-Politik fort und öffnet die Geldschleusen, indem sie Immobilienpapiere für 40 Milliarden Dollar jeden Monat aufkauft. War da was?
Ja, da war was. Mister Dollar, der einstmals gefeierte Fed-Chef Alan Greenspan, tat nach den Anschlägen des 11. September 2001 ähnliches. Er stütze ebenfalls mit einer anhaltenden Niedrigzinspolitik die Konjunktur, folgte noch dazu dem politischen Willen, wonach sich jeder Amerikaner Wohneigentum leisten können sollte. Verschuldete Amerikaner ohne Arbeit kauften Häuser, manche sogar mehrere. Die Preise stiegen und stiegen, bis diese unglaubliche Blase platzte.
Jetzt macht es sein Nachfolger Ben Bernanke genauso, die Wall Street jubelt, die Aktien steigen. Wenn sich die Milliarden aber nicht in der Produktion realer Werte wiederfinden, baut sich unweigerlich eine neue Blase auf. Und irgendwann, das ist sicher, wird die Blase platzen. Eine Notenbank kann nicht auf Dauer notwendige Preiskorrekturen aufhalten. Dann ist nur die Frage, wie tief der Fall sein wird. Es ist ein Tanz auf dem Vulkan.