Unaufgeregt, ideologiefrei, pragmatisch: Peter Altmaier hat einen guten Start als Bundesumweltminister hingelegt. Insbesondere sein Zugehen auf alle Beteiligten der Energiewende, ob Umweltverbände, Industrie oder Energiekonzerne, kommt gut an. Freilich auch deshalb, weil die Gesprächskultur seines Vorgängers Norbert Röttgen alles andere als ausgeprägt war. Das war ein Fehler, denn ein derart gigantisches Projekt wie die Energiewende ist nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu bewältigen. Altmaier hat das erkannt.
Erfreulich ist auch, dass der Umweltminister sich das Erneuerbare-Energien-Gesetz vornimmt. Das ist höchste Zeit, die Subventionierung der Photovoltaikplatten auf Dächern von bayerischen Sonnen-Bauern und Hausbesitzern hat schildbürgerhafte Züge angenommen. Gepaart mit dem Vorrang bei der Einspeisung in die Netze führt das nicht nur zu sozialpolitischen Verwerfungen, weil Mieter aus dem Ruhrgebiet Hausbesitzer anderswo subventionieren. Es führt auch zu ständig steigenden Kosten, da Sonnenenergie noch fern jeder Wirtschaftlichkeit ist. Wohltuend auch, dass Altmaier stärker die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im Blick hat. Die Energiewende gelingt nur, wenn die Strompreise akzeptabel bleiben.