Überstundenberge belasten zusehends die Wirtschaft. Viel hängt nun an der Politik und Behörden, um gerade Zugewanderte in Arbeit zu bringen.

Die Wucht der Zahlen aus der Vergangenheit ist beachtlich genug: 2022 wurden nach Angaben der Bundesregierung 702 Millionen unbezahlte Überstunden gemacht. Beschäftigte leisteten zudem in ganz Deutschland 1,3 Milliarden Überstunden. Wenn man den Alarmrufen der Ruhrgebietskammern glauben darf, wird dieser Berg in naher Zukunft deutlich wachsen.

Der Mangel an Arbeitskräften ist ein verheerendes Signal für unsere Wirtschaft und sollte ein Weckruf sein, schnell umzusteuern. Denn es kann ja nicht die Alternative sein, die ohnehin geplagten Stammbelegschaften noch stärker zu belasten (höhere Krankenstände inklusive) als bisher oder Aufträge wegen personeller Lücken abzusagen. Das wäre ökonomischer Wahnsinn.

Firmen, aber vor allem Politik und Behörden in der Pflicht

Die Firmen selbst können in eigener Sache werben: durch eine ansprechende Unternehmenskultur, ordentliche Löhne und arbeitnehmerfreundliche Arbeitsmodelle. Aber viel hängt an der Politik. Die gesetzgeberischen Weichenstellungen für Zuwanderung sind zwar immerhin inzwischen gestellt, aber warum scheitert es in der Praxis an bürokratischen Hürden, dass diese Mitmenschen die Lücken vor Ort füllen? Auch hier erwächst die Pflicht, sehr rasch für Klarheit und Vereinfachung zu sorgen. Die Zeit drängt.