Es fehlen Fachärzte, und auf dem Land sind sogar die Hausärzte knapp. Dagegen muss dringend etwas getan werden.

In der Medizin würde man so etwas vermutlich „interdisziplinäre Therapie“ nennen: Es gibt nicht das eine Patentrezept, mit dem sich Ärztemangel – vor allem auf dem Land – beheben lässt. Absehbar ist indes die Überalterung der Ärzteschaft. Und wie die nächste Generation den Heilberuf leben wird, ist äußerst unklar. Der Beruf – so viel ist sicher – wird weiblicher. Zudem sind immer weniger Ärztinnen und Ärzte bereit, dem Beruf alles unterzuordnen – und sei es die eigene Gesundheit.

Mag es in Ballungsstädten schon kniffelig sein, an einen Termin beim Hautarzt zu kommen oder einen guten Orthopäden zu finden, so ist die Situation auf dem Land in vielen Fällen noch dramatischer: Da fehlt es an der medizinischen Basisversorgung: den Hausärztinnen und Hausärzten.

Die Universitäten haben endlich Lehrstühle für Allgemeinmedizin

Zum Glück ändert sich die Wertschätzung für Allgemeinmediziner in der Ärzteschaft, in der lange vor allem der hoch spezialisierte Facharzt etwas galt: Die Unis haben endlich Lehrstühle für Allgemeinmedizin. Zudem gibt es Geld von Land und Kommune für jene Mediziner, die sich auf dem Land niederlassen – und dazu auch Investitionen in die Ausbildung. Das „Localhero“-Programm ist ein weiterer Baustein des Therapiebündels.

Localhero steht übrigens für eine Abkürzung, die so naheliegend ist wie die nächste Landarztpraxis: „LOngitudinales Curriculum ALlgemeinmedizin zur Stärkung der Hausärztlichen VErsorgung in ländlichen RegiOnen“.

Das ist vermutlich treffend, aber so unverständlich wie mancher Arztbrief. Sei es drum: Die Förderung der Landärzte in spe kann sich immerhin rühmen, mehr Bewerber als Plätze zu haben. Das ist für die ärztliche Versorgung auf dem Land tatsächlich ein zarter Hinweis darauf, dass die Therapie anschlägt. Das ist wichtig: Nur wo medizinische Versorgung funktioniert, werden sich morgen noch Familien, Firmen und Fachkräfte niederlassen.