Auf der Erde leben acht Milliarden Menschen. Ihnen eine gute Zukunft zu schenken, ist eine Aufgabe kluger demokratischer Politik.

1972, als Willy Brandt Bundeskanzler war, lebten 3,8 Milliarden Menschen auf der Erde. Damals warnte der „Club of Rome“ vor den Grenzen des Wachstums, und man malte düstere Szenarien an die Wand.

Am heutigen Dienstag leben nun gut doppelt so viele Menschen wie vor 50 Jahren auf unserer Welt. Das Wachstum scheint also bislang noch keine Grenzen zu kennen, und wie 1972 gibt’s wieder vielerorts dunkle Prognosen.

Mit Zwang kann man nicht steuern

Würde man allen acht Milliarden Menschen einen Quadratmeter Raum geben und sie nebeneinander stellen, dann kämen sie ganz locker mit dem Platz des Ruhrgebiets und des Niederrheins aus (8000 Quadratkilometer). Mehr ist nicht nötig. Rundherum gab’s also irrsinnig viel Platz: ganz Asien, Afrika, Amerika, Ozeanien wären menschenleer.

Natürlich ist diese Rechnung hypothetisch, aber sie zeigt, dass der Begriff Überbevölkerung völlig fehl am Platz ist. Und ethisch daneben obendrein: Die staatlich verordnete Geburtenkontrolle in China etwa lässt das Riesenland dramatisch altern. Mit Zwang kann man eben nicht steuern.

Kluge und vorausschauende Regierungen

Natürlich werden die acht und schon bald neun Milliarden Menschen gut essen, trinken, wohnen, Auto oder Bus fahren wollen, sie möchten das Handy nutzen, zur Schule gehen, die Liebe finden, einen Beruf ergreifen. Und ja, sie werden mit ihrem Dasein Umwelt und Klima beeinflussen.

Ob all dies eher gut oder schlecht funktionieren wird, hängt von klugen und vorausschauenden Regierungen ab, somit auch von uns selbst: Jeder kann dazu beitragen, dass die Ideen von Demokratie, Freiheit und Frieden nicht zertreten werden, sondern leben. Auch der Klimaschutz zählt dazu. Die besten Mittel gegen eine unkontrollierte Entwicklung unseres Planeten bleiben daher Bildung, Geschlechtergerechtigkeit und ein faires und demokratisches Miteinander. Dann sind auch zehn Milliarden kein Problem, sondern eine gute Zukunft.