Die Sprengung der Rahmedetalbrücke auf der A 45 wird sich verzögern. Das ist für Verkehrsminister Wissing ein Kommunikationsdesater.
Man kann es nicht anders sagen: Der erste Meilenstein auf dem Weg zum für die Region überlebenswichtigen Neubau der Rahmedetalbrücke auf der Autobahn 45 wurde versemmelt. Es mag zwar sein, dass sich am Ende tatsächlich die Bauzeit nicht entscheidend verlängert, weil die verspätete Sprengung durch einen zeitlichen Puffer aufgefangen werden kann. Aber der Schaden durch die miserable Kommunikationspolitik des Bundesverkehrsministeriums ist bereits jetzt riesengroß.
Wie kann Minister Volker Wissing (FDP) sich noch vor wenigen Wochen in Lüdenscheid hinstellen und den 18. Dezember als spätesten (!) Sprengtermin verkünden, um nun mehr durch Zufall einzugestehen, dass dieser so symbolträchtige Termin nicht eingehalten werden kann? Noch einmal: Rein praktisch mag der Schaden am Ende gar nicht so groß sein (wenn denn die Ausschreibung nun tatsächlich rechtssicher zu Ende gebracht werden kann). Aber der Vertrauensverlust ist groß. Die Wirtschaft in ganz Südwestfalen ist massiv betroffen, es geht bei dem Brückenneubau um die Zukunft einer ganzen Region – und insbesondere die Menschen an den Umleitungsstrecken und die Pendler leiden Tag für Tag.
Vor diesem Hintergrund muss gewährleistet sein, dass es eine ehrliche, offene und transparente Kommunikation gibt. Dass sich die Bürgerinnen und Bürger, dass die Unternehmen sich darauf verlassen können, was ihnen gesagt wird. Und dass auch mit Problemen offen umgegangen wird. Nur so können wir trotz aller Schwierigkeiten die nächsten Jahre durchhalten. Für Minister Wissing müsste die Rahmedetalbrücke die oberste Priorität haben. Tag für Tag. Noch gibt es Zweifel, dass das tatsächlich so ist.