Bioeier sind angesichts sinkender Kaufkraft seit Monaten nicht mehr so gefragt wie vor der Krise.
Wenn es eng wird im Portemonnaie, hält sich die Wertschätzung für nachhaltige Landwirtschaft beim deutschen Verbraucher in engen Grenzen. Jetzt ist so eine Zeit. Seit Monaten rast die Inflation – getrieben vom unsäglichen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine – in die Höhe. Sieben, acht, vielleicht bald zehn Prozent Inflationsrate spiegeln sich im Konsumverhalten wider.
Das Bio-Ei ist bei vielen nicht mehr gefragt. Ebenso wie das Ei von glücklichen Hühnern auf wilden Wiesen, die in mobilen Ställen hausen dürfen. Beide Sorten sind teurer als die Produkte aus der verpönten Massentierhaltung. Wir Verbraucher sind verunsichert, verständlicherweise. Niemand weiß, wie lang und hart die kommende Wirtschaftskrise sein wird.
Dass Nachhaltigkeit schnell von der persönlichen Prioritätenliste gestrichen wird, ist bitter, aber für die Landwirte keine Überraschung. Auf mehr als aufmunternde Worte ihrer Landesregierung dürfen die Bauern in NRW leider nicht hoffen. Weder heute noch morgen, wie der Besuch der neuen NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) am Montag in Breckerfeld offenbarte, wo sich die Initiative „Mein-Ei.NRW“ präsentierte. Lob, kurz ein offenes Ohr. Auf Wiedersehen. Die wichtigen Entscheidungen fallen in Berlin und Brüssel – und letztlich auch durch uns an der Ladentheke.