Der Synodale Weg kommt voran in kleinen Schritten. Aber das Frankfurter Treffen zeigte, dass viele Bischöfe ihn nicht mitgehen wollen.
Man hat sich zusammengerauft. Irgendwie. Es gibt aus Reformersicht durchaus Lichtblicke wie den Synodalen Rat als eine Art beratende Dauereinrichtung der katholischen Kirche in Deutschland. Es besteht sogar Konsens zu Plänen für die Teilhabe von Frauen, für die Neubewertung von Homosexualität.
Doch unter der Friede-Freude-Oberfläche brodelt es beträchtlich. Der Chef der katholischen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, spricht auch am Ende noch von einem Schock, unter dem er stehe: Denn der Widerstand, verkrustete Strukturen aufzubrechen, ist keineswegs gebrochen. Er hat Kraft, weil er sich in den Spitzen der deutschen Kurie findet.
Laien und viele Bischöfe leben in verschiedenen Kosmen
Dass ein großer Teil der Oberhirten schon zu Beginn am Donnerstag die Veranstaltung an den Rand des Scheitern brachte, wird für die Wanderer auf dem Synodalen Weg wie ein schwerer (mentaler) Rucksack wirken. Erweist sich damit doch, dass viele katholische Bischöfe trotz ihrer Bekundungen, den Aufbruch zu wollen, ihn allenfalls notgedrungen mitgehen. Sie werden weiter jede Chance nutzen, um die Marschgeschwindigkeit zu drosseln.
Engagierte Laien und Bischöfe, das ist einmal mehr die Lehre aus den Frankfurter Tagen, leben immer noch in vielen Fällen in zwei verschiedenen Kosmen. Die vierte Synodalversammlung war insofern zwar ein Schritt nach vorne, aber nur ein kleiner, der aufzeigte, dass überall Stolperfallen lauern. Zum Beispiel in Rom.