Die Zinswende der EZB kommt spät. Zu spät, um eine galoppierende Inflation zu verhindern?
Viel zu lange setzte die Europäische Zentralbank auf lange Leine, um die Konjunktur anzukurbeln. Sie vertagte im Gegensatz zu anderen Notenbanken wie in den USA notwendige Leitzinsentscheidungen ein ums andere Mal. Wird schon, lautete das Motto, die fast schon galoppierende Inflation sei nur eine vorübergehende Erscheinung. Falsch! Das Ergebnis dieser Geldpolitik ist frappierend für alle Verbraucher in der Eurozone. Ihr Geld verliert Monat für Monat an Wert.
Immerhin haben die Verantwortlichen um Christine Lagarde ein Einsehen. Wenn man die Signale richtig deutet, wird plötzlich nach der Hauruckmethode verfahren.
Gefahr, die stotternde Wirtschaft vollends abzuwürgen
Wenn es nicht schon am Donnerstag zu einem erheblichen Leitzinsanstieg von 0,5 Prozentpunkten kommt, wird wohl spätestens bei der nächsten Sitzung erneut draufgesattelt. Die Gefahr, damit die schon stotternde Wirtschaft vollends abzuwürgen, weil Kredite wieder teurer werden, ist immens. Dass diese Vollbremsung in letzter Sekunde den Inflationscrash verhindert, kann man daher nur hoffen.