Was passiert mit Nord Stream 1? Wenn uns der Gashahn zugedreht wird, wächst der Zeitdruck. Es geht um die Armen und um Alternativen.
Doch Schreckstarre ist kein guter Ratgeber. Darum muss die „Ampel“ nun sehr schnell ihren Plan B vorlegen für den Fall der Fälle.
Die Menschen im Land und ebenso die Unternehmen müssen wissen, wie die weniger werdende Energie verteilt wird. Und: Welcher Preis dafür zu bezahlen ist.
Heizen und Strom müssen bezahlbar bleiben
Besonders für Familien, Alleinerziehende und Rentner ist es lebenswichtig, dass Heizen und Strom bezahlbar bleiben. Die Deckelung des gaserzeugten Strompreises ist daher keine schlechte Idee. Nicht nur eher linke Politiker drängen darauf, sondern auch die mittelständische Industrie. Sie ärgert zu Recht, dass die großen Energiekonzerne weiter prächtig verdienen, während andere mit immer höheren Kosten kämpfen.
Bereits jetzt heißt es, dass dies alles nicht finanzierbar sei und manches halt „nicht geht“. Wie bitte?
Das Unternehmen Uniper erhält aktuell Milliarden Euro vom Staat, die Banken bekamen während der Krise 2007 Unmengen an Geld, die Lufthansa während Corona auch. Von den 100 Milliarden für die Bundeswehr ganz zu schweigen.
Energiesparen wird immer wichtiger
Wenn die Bundesregierung jetzt den Mut hätte und lediglich die Vermögenssteuer (die es unter CDU-Kohl gab) oder einen höheren Spitzensteuersatz einführen würde, dann wäre genug Geld da, um die weniger Betuchten im Land gut durch die Krise zu bringen.
Klar ist auch: Es müssen mehr Alternativen zu Gas, Kohle und Öl her. Dazu zählen auch länger laufende Atomkraftwerke, auch wenn ihr Beitrag nur sehr gering ist. Zudem ahnt jeder, dass CDU und FDP nur deswegen auf Atom beharren, um Grüne und SPD vorzuführen.
Viel wichtiger indes ist Energiesparen: Jeder Betrieb, jede Stadtverwaltung, jeder Haushalt kann das tun; und zwar ab sofort. Wenn wirklich alle mitziehen, die Reichen und die vielen anderen, dann hilft das am Ende auch unserer Demokratie.