Die Pläne der Discounter, auch die Tierhaltung bei der Milch zu verbessern, sind gut. Aber die Zeitschiene ist lang, und die Politik muss helfen.

Es tut sich was in den Supermarktregalen in Sachen Tierschutz. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die wir auch den vielen Verbänden zu verdanken haben, die nicht müde wurden, den Finger in die Wunde zu legen: dass wir an der Fleischtheke beim Einkauf nämlich viel zu oft aufs Preisschild geguckt haben und ausblendeten, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden.

Das hat bei vielen Verbrauchern auf Dauer doch gewirkt. Und die Nachfrage erhöht, der der Handel nun auch bei der Milch nachkommt. Alles in Butter ist damit aber lange nicht.

Auch im Laden lässt sich was machen

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Erstens sind nicht alle Discounter dabei. Zweitens geht es keineswegs schnell. Wenn Aldi Nord erst 2030 nur noch Trinkmilch aus den tierwohlgerechteren Haltungsformen 3 und 4 anbieten will, ist das ein verdammt langer Zeithorizont. Andere sind da schneller.

Es wird auch wichtig werden, wie intensiv in Berlin die Weichen für einen tiergerechten Umbau der Landwirtschaft gestellt werden. Doch nicht nur die große Politik kann viel bewirken. Auch im kleinen Laden ließe sich was machen: zum Beispiel Fleisch mit niedriger Haltungsstufe zur Bückware zu machen und Tierwohlprodukte in Kopfhöhe anzuordnen. Das wäre ein kleines, aber gar nicht so unwichtiges Signal.