Düsseldorf. Ausgerechnet jetzt kippt NRW die Maskenpflicht im Unterricht. Eine Fehlentscheidung. Denn die Pandemie nimmt wieder Fahrt auf.
NRW hat im September zunächst der Versuchung widerstanden, nach dem Vorbild einiger anderer Bundesländer die Maskenpflicht im Unterricht abzuschaffen. Die Landesregierung wollte abwarten, wie sich die Pandemie entwickelt und erst nach dem Ende der Herbstferien entscheiden. Eine damals vernünftige Haltung! Dumm nur, dass die Entscheidung, die sie jetzt dazu getroffen hat, die falsche ist.
Der Blick auf die Entwicklung der Pandemie zeigt, dass die Corona-Fallzahlen sprunghaft ansteigen. Von Woche zu Woche, von Tag zu Tag. Die Inzidenzen unter Kindern und Jugendlichen sind weiterhin besonders hoch. Warum also diese Lockerung ausgerechnet jetzt?
Ziel Nummer eins: Präsenzunterricht sichern
Das vorrangige Ziel muss sein, in diesem Corona-Herbst Kindern und ihren Familien den bestmöglichen Schutz zu bieten und den Präsenzunterricht zu sichern. Experimente mit der Maskenpflicht verbieten sich daher, zumal die seit Langem geforderten Luftfiltergeräte in NRW nur sehr langsam in den Klassen ankommen und es noch kein Impfangebot für jüngere Schüler gibt.
Das Schulministerium setzt zur Unzeit ein Lockerungs-Signal. Es ist auch eine Hypothek für den neuen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst gleich an seinem ersten richtigen Arbeitstag. Denn die Verantwortung trägt er nun vor allen anderen. Auch für die Sicherheit in den Schulen.