Die Impfquote in Nordrhein-Westfalen steigt derzeit nur langsam. Das hat unterschiedliche Gründe. Und: Nicht jeder kann sich auch impfen lassen.
Die Impfkampagne will einfach nicht so richtig in Fahrt kommen. Überraschend ist das nicht, schließlich lagen auf dem Weg viele Steine.
Erst durften nur die Älteren geimpft werden, die aber an überlasteten Hotlines und Terminbuchungsportalen scheiterten.
Dann gab es viel zu wenig Impfstoff. Diejenigen, die dringend geimpft werden wollten, erhielten lange Zeit keine Termine. All das gipfelte in der Unsicherheit, für wen der Impfstoff von Astrazeneca überhaupt geeignet ist. Der bisherige Impfwerdegang zerrte an den Nerven. Und jetzt geht es nicht schnell genug.
Um das Impfverhalten zu beschleunigen, wird über Vorteile für Geimpfte, Ausweitung der Testpflicht und kostenpflichtige Tests diskutiert. Wenn die Menschen nicht zur Impfung kommen, muss die Spritze zu den Menschen kommen. Ein Anfang mit den mobilen Impfteams ist gemacht, auch die Impfaktionen in den sozialen Brennpunkten sind richtig. Denn es gibt nicht nur die strikten Verweigerer, sondern auch Menschen, die nicht wissen, was richtig ist. Diese Menschen kann man mit Aufklärung und Angeboten fürs Impfen gewinnen, während bei Impfgegnern kaum Überzeugungschancen bestehen.
Und dann gibt es diejenigen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Sie darf man bei der ganzen Diskussion nicht vergessen. Sie haben ebenfalls ein Recht, ihre Freiheiten zurückzuerlangen – auch ohne Impfung.