Ministerpräsident Laschet kündigt in Hagen NRW-Hilfen an
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Hagen. Nach dem Starkregen: Armin Laschet (CDU) besucht Hagen. Was der Ministerpräsident über die Schäden sagt und wie NRW helfen will.
Dass in NRW Außergewöhnliches geschehen ist, lässt sich auch am Tag nach dem verheerenden Starkregen erkennen. Nicht nur an den Schäden, die immer sichtbarer werden und in die Millionen gehen dürften, sondern auch am prominenten Besuch: Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) reiste am Donnerstagmorgen nach Hagen, die Stadt am Rande des Sauerlandes, die es in den vergangenen zwei Tagen am heftigsten getroffen hatte. Bis zu 200 Liter pro Quadratmeter Wasser setzten Häuser und Straßen und am Mittwochabend auch die Innenstadt unter Wasser.
Nach dem Unwetter: Laschet für ein Gespräch mit dem Krisenstab in Hagen
Armin Laschet trifft mit einstündiger Verspätung auf der Wache der Berufsfeuerwehr Hagen ein. Er hatte zuvor noch Altena besucht, die Stadt im Sauerland, in der am Mittwochabend ein Feuerwehrmann sein Leben verlor. Laschet sieht müde und fahl aus. Er trägt Anzug und Lackschuhe. Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz (parteilos) nimmt ihn in Empfang. Es folgt: Ein Gespräch mit dem Krisenstab der Stadt, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Als Laschet anschließend vor das Gebäude tritt, recken ihm Fernseh- und Radiosender die Mikrofone entgegen. Was sagt der Landesvater? Wie wird wieder alles gut? Was sind die Lehren aus diesen Tagen, die nicht nur Hagen, sondern weite Teile des Landes schwer trafen?
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Laschet zeigte sich durchaus bewegt vom Ausmaß des „Krisenereignisses“, wie er formulierte. Als er von den Geschehnissen gehört habe, habe er seine Wahlkampftour und ein geplantes Treffen mit der CSU abgesagt. Und er kündigte an, dass NRW die Städte nicht allein lassen werden. „Jetzt ist Hilfe des Landes erforderlich, auch wenn wir die Schäden noch nicht beziffern können. Wir werden die Kommunen und die Betroffenen nicht allein lassen, sondern Hilfe leisten, damit NRW solidarisch zusammensteht.“
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15 Todesfälle in NRW durch den Starkregen
Der Kanzlerkandidat hob die Arbeit der vielen, vielen Helfer hervor, die Zusammenarbeit der Behörden, die Hilfen zwischen den Landkreisen. In Altena hatte er sich mit dem Kreisbrandmeister getroffen, der in Werdohl einen zweiten Kameraden verloren hat. „Kein Wort kann den Verlust ersetzen. Unsere Gedanken sind bei allem, was wir jetzt tun, bei denen, die diesen Verlust erlitten haben. Wir haben noch kein genaues Bild über die Opferzahlen, aber wir müssen von mehreren Toten ausgehen.“ Am Mittag war von 15 Toten in NRW die Rede.
Hagens Oberbürgermeister hatte am Mittwoch wegen der Geschehnisse seinen Sylt-Urlaub unterbrochen. Auf dem Weg zurück ereilten ihn immer neue Besorgnis erregende Bilder und Nachrichten aus der Heimat. „Ich war schockiert. Wir haben eine solche Wetterlage in den letzten 100 Jahren nicht gehabt“, sagt Schulz. Nach einer ersten Lagebesprechung fühlte er sich noch längst nicht in der Lage „ein detailliertes Schadensbild“ liefern zu können.
Schulz: „Wir werden die Hilfen des Landes brauchen“
Er lobte aber den Besuch Laschets und die in Aussicht gestellten Hilfen. „Wir werden die Hilfe des Landes brauchen. Das ist ein wichtiges Zeichen an die betroffenen Städte, dass sie mit den Folgen und den Kosten nicht allein bleiben. Das ist das Zeichen, das wir brauchen, um den Zusammenhalt zu stärken.“
Unwetter in NRW: Land unter in Hagen und Erkrath
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Die Lage im Stadtgebiet sei noch immer angespannt und die Einsatzkräfte pausenlos im Einsatz. Immer wieder heulen die Sirenen auf. „Die Problemlagen kommen aus allen Ecken“, sagt Schulz. „Wir sind noch akut im Einsatz. Wir müssen für manche Orte erst wieder eine Erreichbarkeit herstellen und Bürger mit Strom versorgen.“
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