Düsseldorf. Ausgerechnet jetzt, in einem Jahr, in dem Kinder besonders leiden, gibt es nur wenige Schuleingangsuntersuchungen.

Wie oft haben wir diesen Satz gelesen: Kinder und Jugendliche sind die Verlierer der Pandemie. Ganz richtig ist das nicht, denn diese Krise hat jedem zu schaffen gemacht, vom Kind bis zum Greis. Aber die Jüngsten müssen einen besonders hohen Preis zahlen: Schulausfall, fehlende Kontakte, Ängste, Konflikte in der Familie. Viele werden die Folgen ein Leben lang spüren.

Der Ausfall der Schuleingangsuntersuchung reiht sich ein in eine Kette von Problemen, die sich in diesen wirren Monaten aufgetürmt haben. Es ist aber mehr als ein Problem unter vielen. Denn angesichts der besonders harten Pandemiefolgen gerade für Kinder waren diese Untersuchungen wohl noch nie wichtiger als heute.

"Fahren auf Sicht" ist keine gute Devise

Natürlich sind die Gesundheitsbehörden wegen des Kampfes gegen Corona überlastet. Aber die Frage „Wie stellen wir die Eingangsuntersuchungen vor dem Schuljahr 2021/22 sicher?“ hätte schon vor einem Jahr gestellt und mit der Hilfe niedergelassener Ärzte beantwortet werden können. Die Krise lehrt: Wichtige Entscheidungen wie diese wurden oft aufgeschoben. „Fahren auf Sicht“ war die Devise. Die Folgen sehen wir jetzt.