Klimaschutz ist gut. Aber dass Vermieter sich an den CO2-Kosten beteiligen sollen, wird dem Wohnungsmarkt eher schaden.

Die Idee der Bundesregierung, künftig die Vermieter an den CO-Kosten zu beteiligen, hat auf den ersten Blick gewissen Charme. Sie klingt nach einem Ansatz, bei dem etwas getan wird für eine saubere Umwelt und für mehr soziale Gerechtigkeit; bei dem Mieter und Vermieter den Kampf gegen den Klimawandel gemeinsam angehen.

Auf den zweiten Blick sieht das ein bisschen anders aus. Auch wenn wir nicht über Unsummen reden: Die anstehende Beteiligung an den CO2-Kosten wird so manchen ohnehin genervten Klein-Vermieter angesichts weiter sinkender Rendite auf den Gedanken bringen, seine Immobilie dann doch lieber zu verkaufen – und damit vom Mietmarkt zu nehmen. Will das jemand in einem Land, in dem es schon jetzt einen Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen gibt?

Die Kaltmiete ausreizen

Oder der Vermieter, der sonst vielleicht beim Mietzins eher zurückhaltender Natur ist, reizt – quasi als Gegendruck – eben künftig seine Kaltmiete soweit wie nur irgend möglich aus, um die zusätzlich anfallende Kostenbelastung auszugleichen. Leidtragender wären am Schluss die Mieter.

Sinnvoller wären noch gezieltere Förderprogramme, die Vermieter dabei unterstützen können, ihre Wohnung energetisch fit zu machen für die Umweltschutzanforderungen der Zukunft. Sicher, diese Angebote gibt es schon. Aber mehr Fantasie, Finanzmittel und Spielraum könnten auch nicht schaden.