Düsseldorf. Nach dem ersten Fünkchen Hoffnung rufen einige schon wieder nach Lockerungen zu Pfingsten. Was für ein törichtes Verhalten!

Es war zu erwarten: Kaum sinken die Inzidenzen ein paar Tage hintereinander, kaum ist die Lage in den Intensivstationen statt katastrophal nur noch sehr Besorgnis erregend, wird der Ruf nach Lockerungen lauter. Die Urlaubsländer Bayern und Niedersachsen preschen vor und stellen regional touristische Angebote zu Pfingsten in Aussicht. Gebacken werden solche Lockerungsphantasien mit einer fatalen Mischung aus Ungeduld, politischem Kalkül und der Hoffnung, es werde schon irgendwie gutgehen.

Prinzip Hoffnung hat in der Pandemie nie funktioniert

Das Prinzip Hoffnung hat in dieser Pandemie nie funktioniert. Ungeduld erst recht nicht. Und das Ringen der Länder um Ausnahmen von den Regeln wurde zuletzt immer peinlicher. Wir tasten uns gerade mit Lockdowns und Ausgangssperren an eine Lage heran, die etwas zuversichtlicher stimmt als noch im April. Der Ruf nach Pfingsturlaub und offenen Gaststätten ist töricht, und NRW tut gut daran, sich diesen Experimenten zu verweigern.

Der Sommer könnte gut werden

Wenn die Impfkampagne, wie versprochen, weiter Fahrt aufnimmt, wenn behutsam geöffnet, Abstände gehalten und eine Inzidenz unter 100 kein Freifahrtschein für alles ist, dann könnte der Sommer richtig gut werden. Bis dahin gilt: Bitte nicht die Nerven verlieren!