Der Boom bei vegetarischer und veganer Ernährung könnte den Neustart der Gastronomie erleichtern. Voraussetzung: Sie muss sich dafür öffnen.

Wenn Aldi ein Sortiment massiv ausbaut, dann muss damit Geld zu verdienen sein. Vegetarische und vegane Lebensmittel boomen und sind längst aus der Nische im Bioladen herausgetreten. Mit der Corona-Pandemie hat sich der Trend zur Ernährung ohne Fleisch und tierische Zusätze weiter verstärkt. Die Menschen haben zwangsläufig mehr Zeit, selbst zu kochen und schenken Nahrungsmitteln die Wertschätzung, die sie abseits der Massentierhaltung verdienen.

Der Trend wird mit Ende der Krise anhalten, so wie Videokonferenzen Dienstfahrten zumindest ergänzen werden. Der Großhändler Metro liegt richtig, wenn er die darbenden Gastronomen überzeugen will, den erwarteten Neustart nach dem Lockdown mit neuen Speisekarten zu erleichtern.

Die Gemüsepfanne aus der Tiefkühltruhe mit einer dicken Sauce Hollandaise wird nicht mehr reichen, der wachsenden veganen Kundschaft ein angemessenes Angebot zu machen. Wirte und Händler werden sich darauf einstellen müssen, die Welten mit und ohne Fleisch zu vereinen. Auch wenn man trefflich darüber streiten darf, warum ein eine Frikadelle aus Gemüse genau so schmecken soll wie die aus Schwein und Rind.