In der Corona-Pandemie starten Jugendliche ihre Ausbildung oft in der Einsamkeit. 2020 darf für sie kein verlorenes Jahr werden.

Seit März vergeht kaum ein Tag, an dem sich nicht ein Vertreter von Lehrern, Eltern oder Bildungsgewerkschaften Forderungen erhebt, wie Schulen mit der Corona-Pandemie umzugehen haben. Die Schulabgänger sind dagegen weitgehend in Vergessenheit geraten.

Abertausende junge Leute müssen ihre Ausbildung in der Einsamkeit beginnen. Weil alle Abstand halten müssen, bekommen Azubis die Mitarbeiter, die sie ausbilden sollen, oft gar nicht zu Gesicht. Sie kennen die Kunden nicht, die die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens kaufen, gerade einmal vom Telefon. Manche haben die Firmenzentrale nur betreten, um sich ein Laptop für Videokonferenzen abzuholen.

Corona stellt Ausbilder und Auszubildende vor gewaltige Probleme bei der Wissensvermittlung. Das fängt schon beim Vorstellungsgespräch an, das oft am Bildschirm geführt wird, und hört bei den Prüfungen längst nicht auf. Azubis haben zu Pandemie-Zeiten ungleich schwierigere Rahmenbedingungen als ihre Vorgänger.

Wie gut, dass Wirtschaft und Gesellschaft das nötige Maß an Flexibilität und Solidarität an den Tag legen, das Jugendliche für den Eintritt ins Berufsleben brauchen, aber auch die Unternehmen, die seit längerem über Fachkräfte- und Nachwuchsmangel klagen. Die Anstrengungen sind groß, dass dieses Corona-Jahr nicht zu einem verlorenen Jahr wird.