Düsseldorf. Hunderte Gäste feiern tagelang und lösen eine Krise in Hamm aus. Wie kann es sein, dass Behörden da nicht genauer hinschauen?

Wochenlang übte sich NRW zuletzt in Lockerung: Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen? Ausgesetzt. Zuschauerlimit im Breitensport? Deutlich nach oben korrigiert. Sexarbeit? Nach einem Gerichtsurteil doch wieder erlaubt. Nun aber, parallel zu den zunehmenden Corona-Reisewarnungen, schlägt das Pendel wieder in die andere Richtung aus. Und wir lernen, wie schnell Großstädte wie Hamm, Gelsenkirchen und Remscheid in eine Lockdown-Spirale geraten können.

Besorgnis erregend ist vor allem, dass offenbar eine einzige private Feier in Dortmund die Stadt Hamm in eine Lage gebracht hat, die sie nur mit größter Mühe beherrschen kann. Eine Hochzeit mit mehreren Hundert Gästen über mehrere Tage wird zum „Superspreader“-Ereignis.

Risiko Privatfeiern

Wie ist es möglich, dass solche Feste gefeiert werden können und Behörden nichts davon wissen oder womöglich doch davon wissen und einfach nicht einschreiten? Nachlässige Kontrollen und Wegschauen sind in dieser Pandemiezeit unverantwortlich.

Der Ansatz, Privatfeiern und private Treffen deutlich einzuschränken, ist richtig. Zuallerletzt dürfen neue Coronamaßnahmen Schulen, Kitas und Geschäfte treffen. Denn wozu das führt, ist uns noch frisch in Erinnerung.