Bei allen Erfolgen des Strukturwandel braucht das Revier ein starkes industrielles Standbein, aber auch die Flächen für Produktionsbetriebe.
Qualmende Schlote und ein roter Himmel beim Abstich am Hochofen sind selten geworden. Das Ruhrgebiet kann stolz darauf sein, den Abschied von der Kohle und der dominierenden Abhängigkeit vom Stahl bewältigt zu haben. Der Strukturwandel hinterlässt aber Spuren, die den IHKs Sorgen bereiten: Die Industrie schrumpft und mit ihr die Wertschöpfung, die für diesen riesigen Wirtschaftsraum lebenswichtig ist.
Der platte Spruch, dass wir uns nicht nur gegenseitig die Haare schneiden können, hat ja einen wahren Kern. Es kommt auf den richtigen Mix von Dienstleistung, Forschung und Entwicklung, aber eben auch Produktion an. Unternehmen, die etwas herstellen, haben es hier aber immer schwerer. Für sie fehlen Flächen und Akzeptanz in der Bevölkerung.
Das Ruhrgebiet im Herzen Europas ist gefragt bei Investoren. Es fehlt aber der Platz. In die geforderte Aufbereitung von Brachen kommt seit Jahren keine Bewegung. Will die Region nicht ganz den Anschluss verlieren, müssen Bund und Land helfen. Der Altschuldenfonds für die Kommunen wäre ein sinnvolles Instrument, ist derzeit aber leider Zukunftsmusik.