Düsseldorf. Wenn von 75 Millionen Euro Fördergeld für Kinder-Ferienprogramme fast 74 Millionen liegen bleiben, läuft etwas gewaltig schief.

Der Ansatz war großzügig und richtig: 75 Millionen Euro stellte die Landesregierung kurz vor den Sommerferien zusätzlich für Ferienprogramme zur Verfügung. Für die von der Coronakrise heimgesuchten Kinder und ihre Familien wären solche Angebote ein Geschenk gewesen. Aber das Geschenk ist noch nicht angekommen, die Ferien sind schon vorbei, das Projekt ist bisher ein Flop.

Wenn von 75 Millionen Euro knapp 74 Millionen liegen bleiben, dann ist etwas gewaltig schief gelaufen. Im Grunde ist es genau so geschehen, wie die Kommunen und Lehrerverbände es vermutet hatten: Die Förderung kam zu spät, die Veranstalter hatten kaum noch Zeit oder Nerven, sich etwas einfallen zu lassen. Dabei sehnten sich Jugendliche und ihre Eltern nach monatelangen Härten im Sommer regelrecht nach guten Betreuungs- und Bildungsangeboten.

Nächste Chance: Herbstferien

Das ist traurig, sogar beschämend, aber es gibt noch eine Chance, das liegen gebliebene Geld sinnvoll zu verplanen. Bis zu den Herbstferien ist noch reichlich Zeit, um einen zweiten, besseren Anlauf zu versuchen und damit die „Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche abzumildern“, wie es das Schulministerium nun vorhat. Dann muss es aber auch klappen.