Die Kitas gehen trotz steigender Infektionszahlen wieder in den Regelbetrieb - ein verständlicher, aber riskanter Schritt.

Der Start ins neue Kita-Jahr erscheint so holprig wie vieles in dieser Corona-Zeit. Die Sorge schwingt mit, dass neben Schülern und Eltern bald auch Kita-Kinder und ihre Erzieher zu Akteuren der großen Versuchsaufstellung behördlicher Schutzmaßnahmen werden. Kommt die Normalisierung nicht zu früh? Ist es nötig, dass Kita-Gruppen sich wieder mischen dürfen? Fragen bleiben.

Die Rückkehr zum Regelbetrieb an den Kitas verschafft Eltern indes, was sie lange nicht mehr hatten: Luft zum Durchatmen. Erstmals seit Monaten können sie ihre Kleinen wieder im gewohnten Umfang betreuen lassen. Viele Eltern hat die monatelange Corona-Zwangspause und der stark eingeschränkte Kita-Betrieb an den Rand der Erschöpfung gebracht. Sie werden sich über die Entscheidung der Landesregierung freuen.

Kita-Normalität wie zu Vor-Corona-Zeiten kann und wird es aber dennoch nicht geben. Im Gegenteil: Steigende Infektionszahlen und das Risiko einer zweiten Welle können das gerade Erreichte schnell wieder zunichte machen. Ob es in den Kitas rund läuft, liegt aber nicht nur an den Zuständigen selbst. Bei Corona geht es immer auch um die persönliche Verantwortung jedes einzelnen. Anders ausgedrückt: Wer auf Abstandsregeln pfeift, Masken verpönt oder sich ins Partygedränge stürzt, kann schnell derjenige sein, der die Kita von nebenan lahmgelegt hat.