Düsseldorf. Das Land kontrolliert erneut Häuser von Altro Mondo. Gut so! Aber Mieter haben noch ganz andere Probleme.
Die Hartnäckigkeit, mit der Stadtverwaltungen und das NRW-Kommunalministerium dem umstrittenen Vermieter Altro Mondo/DEGAG auf die Füße treten, ist bemerkenswert. Ein Urteil zur jüngsten Kontrolle ist natürlich erst möglich, wenn die Ergebnisse vorliegen. In der Vergangenheit aber fiel das Unternehmen denkbar schlecht auf. Mit verschimmelten Wohnungen, fehlendem Brandschutz oder Tricksereien bei Nebenkosten-Abrechnungen.
Auswirkungen der Krise noch nicht abzuschätzen
Die Aktion hilft hoffentlich vielen der betroffenen Mieter. Insgesamt aber stehen Mieter heute schlechter da als vor 20 Jahren. Der soziale Wohnungsbau wurde abgebaut, die Privatisierung schritt voran, vielerorts ist Wohnraum knapp, dafür aber unverschämt teuer. Und die womöglich verheerenden Folgen der Coronakrise für Mieter sind noch nicht abzuschätzen.
Unterm Strich bedeutet dies: Der Staat muss sich mehr seiner Verantwortung stellen, dass in NRW ordentliche und bezahlbare Wohnungen verfügbar sind. Zum Beispiel, indem die kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsgesellschaften, von denen es heißt, sie behandelten ihre Mieter in der Regel besser als große Privatunternehmen, gestärkt werden. Sie könnten Maßstäbe setzen bei Ausstattung, Preis, Barrierefreiheit.