Der Staat hat etliche Betriebe mit unbürokratischer Corona-Hilfe gerettet. Wenn nun Gelder zurückgezahlt werden müssen, drohen trotzdem Pleiten.
Deutschland ist bisher vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen. Daher appellieren unsere Politiker fast flehentlich an die Vernunft der Bürger, weiter Abstand zu wahren und Maske zu tragen, damit das Virus sich nicht wieder breit macht. Doch auch in der Wirtschaft geht es darum, das Erreichte nicht zu verspielen. Und hier ist es an der Bundesregierung, Vernunft zu wahren.
Mit vielen Milliarden hat der Staat etliche Betriebe durch die ersten Wochen und Monate der Pandemie gerettet. Viele haben nur dank dieser Soforthilfe überlebt, die für deutsche Verhältnisse unfassbar unbürokratisch floss. Es war und bleibt richtig, dass die Empfänger im Nachhinein statt vorab detailliert nachweisen müssen, wie groß ihre Not wirklich war. Doch auch die Koalition in Berlin muss diese Zeit nutzen, um offensichtliche Webfehler zu korrigieren.
Dabei ist es völlig richtig, nun darauf zu achten, dass nicht die Falschen Geld erhalten haben, das sie gar nicht nötig gehabt hätten. Doch der Blick in die Details ist wichtig: So wäre es abstrus, wenn gestundete Pachten nicht gelten, obwohl die Hilfe genau solche Betriebskosten decken sollte. Dazu muss auch der Minijobber zählen, der Essen ausfährt. Die Betriebe haben vieles spontan versucht, so wie der Staat sich ungewohnt flexibel und risikofreudig gezeigt hat. Dieser Mut darf nicht im Nachhinein bestraft werden. Will die Bundesregierung unnötige Pleiten verhindern, muss sie nachbessern.