Es gibt viele offene Fragen über das Ausmaß der Kriminalität. Experten sollten neue Instrumente finden, um ins Dunkelfeld zu leuchten.

Kauft die Mafia gezielt Gaststätten auf, die in der Coronakrise in Not geraten? Wird in NRW immer mehr Kokain verkauft und konsumiert? Manches deutet darauf hin, sagen Sicherheitsexperten. Aber so genau weiß das niemand. Bekannt wird immer nur ein Teil der Verbrechen. Das vielzitierte „Dunkelfeld“ ist riesig, und die Abgründe sind tief. Die schrecklichen Nachrichten aus Lügde, Bergisch-Gladbach und Münster über missbrauchte Kinder deuten an, wie groß das Leid sein muss.

Nichts spricht dagegen, dass sich Fahnder, Forscher, Statistiker und Juristen in NRW in einer Expertenrunde zusammenfinden, um ins Dunkelfeld hinein zu leuchten. Sie würden nicht die hintersten Ecken erhellen, aber mehr erkennen, als die Sicherheitskräfte bisher sehen können.

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Es gibt so viele offene Fragen rund um die Kriminalität. Die Statistik nennt zum Beispiel eine (zuletzt sinkende) Zahl von Wohnungseinbrüchen. Aber wurden die Täter danach ermittelt? Landen sie vor Gericht? Wurden sie zu einer Haftstrafe verurteilt? Die Antworten würden Rückschlüsse erlauben auf die Qualität der Arbeit von Polizei und Justiz. Und gegebenenfalls Argumente für eine bessere Ausstattung liefern.

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Diese Forschungsarbeit kostet viel Geld, sagen Kritiker. Aber vergleichen wir das mal mit den Kosten, die zum Beispiel die Organisierte Kriminalität verursacht.