Der Skandal um Wirecard wirft Fragen auf, die vor allem der Finanzaufsicht zu stellen sind. Und er ist ein Fiasko für den Finanzplatz Deutschland.
Mit der Festnahme des Ex-Vorstandschefs steuert das Drama um den Absturz des Finanzdienstleisters Wirecard auf seinen Höhepunkt zu. Was sich bei dem Münchener Noch-Dax-Unternehmen abspielt, hat was von einem schlechten (Wirtschafts-)Krimi – und hinterlässt den Beigeschmack, dass wir uns in einer Bananenrepublik befinden.
1, 9 Milliarden Euro sind verschwunden. Angeblich angelegt irgendwo auf den Philippinen. Da stellt sich die Frage an die Aufsichtsräte und die Finanzaufsicht: Wer hatte dieses Gebaren eigentlich im Blick? Und wer übernimmt für diese Vorgänge die Verantwortung? Denn das Desaster trifft nicht nur die mehr als 5000 Mitarbeiter des Unternehmens. Es schädigt auch das Ansehen des Finanzplatzes Deutschland.
Auch andere Börsenriesen haben versagt
Jeder Anleger wird sich nach den Vorgängen bei Wirecard noch ein bisschen länger überlegen, ob er den an den Börsen notierten Unternehmen sein Geld überlässt – oder doch lieber einen großen Bogen darum macht. Denn auch Börsenriesen wie Deutsche Bank oder Volkswagen haben in der jüngeren Vergangenheit viel dazu beigetragen, dass Vertrauen nachhaltig verloren gegangen ist.