Ein Kind stirbt in der Kita – viel spricht dafür, dass eine Erzieherin es getötet hat. Warum durfte sie trotz schlechter Zeugnisse dort arbeiten?

Ein dreijähriges Kind stirbt in einer Kindertagesstätte, es spricht nach derzeitigem Stand der Ermittlungen viel dafür, dass eine Erzieherin das Mädchen getötet hat: Das muss an den Urängsten aller Eltern rühren, die ihre Kinder tagtäglich für eine Weile in die Verantwortung anderer Menschen übergeben. Sie müssen sicher sein, dass die Kleinen professionell und liebevoll versorgt werden.

Dass dies so ist, davon dürfen Eltern weiterhin ausgehen. Erzieherinnen und Erzieher leisten in aller Regel großartige Arbeit und das bei bescheidener Bezahlung. Der Fall aus Viersen ist von monströser Qualität, aber er ist ein Einzelfall.

Was aber die Ermittler erzählen, macht sprachlos. Wie kann es sein, dass eine Kita eine Frau einstellt, deren Zeugnisse offensichtlich nahelegen, dass sie für die Arbeit mit Kindern ungeeignet ist? So groß darf die Not nie sein. Wie ist es möglich, dass es offenbar ähnliche Übergriffe zuvor gab, aber keine Anzeigen der betroffenen Einrichtungen? Die Eltern des toten Mädchens sind in ihrem furchtbaren Schmerz nicht zu trösten. Aber sie verdienen Antworten darauf. Das ist das mindeste.